So fing alles an:
Am 21. Mai 1947 trafen sich 12 funkbegeisterte junge Männer im “Haus Barbara”
zur Gründung des Ortsverbandes Varel OV I13
Die Chronik wurde geschrieben von unserem OV- und Gründungsmitglied
Wolfram DL3VA
Feierten mit vielen Gästen 70 Jahre Vareler Hobby-Funker:
Distriktvorsitzender Günter Erdmann (von links), Hans Kühl, Wolfram Pille und Dieter Wagner.
Bild: Gösta Berwing
Seit 70 Jahren wird in Varel gefunkt. Am Samstag 27.05.2017 trafen sich die Mitglieder des Ortsverbandes Varel des Deutschen Amateur Radio-Clubs zur Feier des runden Geburtstages.
Der Vorsitzende des Vareler Ortsverbabendes, Dieter Wagner, gab einen Überblick: Das Hobby ist sehr vielseitig, die Funkamateure beschäftigen sich mit Kurzwellenfunk, UKW-Funk oder sind auf Sender beim Amateur-Fernsehen. Dass die Funkamateure nicht nur in ihrem stillen Kämmerlein sitzen, beweisen Aktivitäten wie Fuchsjagden, an denen auch andere Ortsverbände teilnehmen, oder die Teilnahme an der Ferienpassaktion.
Spannend waren die Berichte der Gründungsmitglieder, dem 90-jährigen Hans Kühl und dem 91-jährigen Wolfram Pille. Sie berichteten von ihren Anfängen: „Wir waren an einen Allwellenempfänger gekommen und staunten, was es alles zu hören gab. Manche unterhielten sich sogar mit Morsezeichen.“ Erste Morseversuche fanden mit Spiegellicht und abwedelnder Pappscheibe statt.
„Da kam ich auf zwei bis drei Zeichen pro Minute, aber die Verständigung mit meinem Freund klappte über weite Strecken“, erzählte Hans Kühl. Aus altem Funker-Kriegsmaterial bauten sie sich seinen Sender. „Wir mussten viel improvisieren“, erinnerten sie sich an die Anfänge des Hobbyfunkens, dem sie bis heute treu geblieben sind: „Wenn du einmal von der Hochfrequenztechnik angesteckt bist, kommst du nicht wieder los.“
Mit der früheren Röhrentechnik bis zur heutigen Elektronik haben sie weltweit Freunde gefunden. Die Faszination des Amateurfunks besteht auch in Zeiten des Internets fort. So ist Student Frederik Sommerfeld über den direkten Kontakt zu vielen Leuten begeistert. „Ich sende mein Rufzeichen und weiß nicht, wer von wo auf der Welt antwortet.“ Die Funker senden sich QSL-Karten, die Visitenkarten des Funkamateurs. Sie werden über eine Art interne Post der Funker weltweit hin und her geschickt.
Im Vareler Verein ist Ralf Thiel der QSL-Manager. Bereits als Zehnjähriger zerlegte er ein Radio: „Ich wollte gucken, wo die Stimme herkommt“, erzählte er. Zum Erstaunen seiner Eltern funktionierte das Radio nach dem Zusammenbau wieder. Seit 21 Jahren ist er Clubmitglied.